Die Grundhaltung: Lösungs- und Ressourcenorientierte Kommunikation

In der Hundertwasser-Schule basiert alle professionelle Kommunikation auf dem lösungs- und ressourcenorientierten Ansatz: alle Gespräche und Reflexionen mit den Schülerinnen und Schülern, die KESS-Gespräche, alle Gespräche mit den Eltern, aber auch alle Personalentwicklungs- und Mitarbeitergespräche. Die lösungsorientierte Komunikation leistet einen sehr großen Beitrag zu der positiven Atmosphäre an unserer Schule und dazu, dass sich alle Kinder und Erwachsenen an dieser Schule wohl fühlen können.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schule und Ganztag erhalten eine Grundausbildung in lösungsorientierter Kommunikation sowie eine im Team begleitete Einarbeitung. In jedem Jahr bieten Schule und Maßnahmeträger des Offenen Ganztags in Kooperation mit dem Institut für lösungsorientierte Kommunikation in Bielefeld (ILK) den neuen Kolleginnen und Kollegen eine Einführung in die praktische Arbeit mit diesem Beratungsansatz. Regelmäßig finden gemeinsame Konzepttage aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schule und Ganztag zu diesem Thema statt.

Eine kurze theoretische Einführung, aus der wir den folgenden Auszug zitieren, finden Sie unterwww.loesungsfokussiert.de   

 

“Die LFT* (lösungsfokussierte Therapie) wurde in den frühen achtziger Jahren von Steve de Shazer, Insoo Kim Berg und Kollegen am Brief Family Therapy Center (Milwaukee, USA) entwickelt und fortlaufend modifiziert. Der lösungsfokussierte Ansatz ist ein problemunabhängiges und stark ressourcenorientiertes Handlungsmodell zur Gesprächsführung in verschiedensten Anwendungsfeldern. Kennnzeichen des lösungsfokussierten Vorgehens sind intensive Ziel- und Ressourcenorientierung, Empowerment und die pragmatische Suche nach den nächstmöglichen Schritten hin zu einer Lösung. Eine Grundannahme der LFT ist, dass eine eingehende Beschäftigung mit Struktur und Ursachen von Problemen, für das Finden von Lösungen nicht notwendig ist. Vielmehr wird angenommen, dass es für das Entwickeln von Lösungsschritten hilfreich ist, Klienten dazu anzuregen, über Ausnahmen vom Problem in der Vergangenheit und Wünsche und Ziele für die Zukunft zu sprechen.

 

Wir nehmen an, dass jeder Mensch bereits über alle Ressourcen verfügt, die er braucht, seine Lösung zu erarbeiten. Die Aufgabe des Beraters ist es, diese Ressourcen zu aktivieren und das Gespräch auf Zeiten zu richten, in denen “die Dinge besser laufen”. In diesen problemfreien Zeiten und im gedanklichen Durchspielen des „so – tun – als – ob – das – Problem – bereits – gelöst – sei“, liegen wertvolle Anhaltspunkte für die Entwicklung von tatsächlichen Lösungen. Lösungsfokussierte Praktiker sind direktiv in der Führung des Gesprächs auf Ziele, Ressourcen und erste kleine Schritte, jedoch möglichst non-direktiv in Bezug auf den Inhalt dessen, worüber gesprochen wird. Der Klient bestimmt die Richtung und den Weg. Gleichzeitig werden entdeckte Ressourcen und gemachte Erfolge direkt und indirekt verstärkt. 

Wir glauben, dass wir Menschen bei der Bewältigung von Problemen am besten dadurch helfen, indem wir den Aufmerksamkeitsfokus durch das Gespräch auf Ziele, Ausnahmen vom Problem und Stärken lenken. Wir analysieren weniger, wie und warum es zu den Problemen gekommen ist, sondern richten eher gemeinsam den Blick auf das, wohin es gehen soll.

In der Regel klären wir schon früh im Gespräch, welche Ziele und Wünsche unser Klient hat:

    • Wie genau wird das Leben aussehen, wenn die Probleme weg sind?
    • Was würde unser Klient dann als erstes anders tun?
    • Was als nächstes?
    • Wer in seinem Umfeld würde das Verschwinden des Problems als erstes bemerken, ohne dass der Klient es direkt anspricht?

 

Der erste Schritt ist also, gemeinsam ein konkretes Ziel zu erarbeiten, ein Wunschbild der Zukunft, das unseren Klienten eine neue Richtung (Fokus) gibt.

Danach gilt es herauszufinden, was ein erster, kleiner, konkreter und machbarer Schritt in Richtung auf dieses Ziel sein könnte. Wenn klar geworden ist, was ein erster, kleiner Schritt sein könnte, ergibt sich häufig auch eine Idee für den nächsten kleinen zweiten Schritt, … .

Auf der Suche nach den nächsten kleinen Schritten kann es äußerst hilfreich sein, sich zu vergegenwärtigen, wann es Zeiten gibt, in denen die Dinge besser laufen und warum sie besser laufen (Ausnahmen). Eine unserer Hauptaufgaben ist es, unsere Klienten zu unterstützen, dieses Wissen zu aktivieren und es für eine aktuelle Problemlösung nutzbar zu machen. Bei all dem geht es uns immer um das konkrete Tun, Fühlen und Denken. Lösungsfokussiertes Handeln ist somit sehr praktisch und nah am persönlichen oder beruflichen Alltag orientiert.”Wesentlich für die gemeinsame Arbeit an unserer Schule ist, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schule und Ganztag in allen Arbeitsfeldern aus einer gemeinsamen Grundhaltung heraus und auf der Grundlage dieser gemeinsamen Grundhaltung einander sowie den Schülerinnen und Schülern und ihren Familien begegnen.
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